Die Palette an L-Mount-Objektiven wächst

Vor etwas mehr als zwei Jahren gab Panasonic auf der Fachmesse Photokina die Etablierung der L-Bajonett-Allianz bekannt. Es handelt sich um einen nicht-offenen Industriestandard für Objektivanschlüsse von Leica, dem allerdings andere Hersteller beitreten können. Während sich Kunden zu Beginn noch über eine mangelnde Bandbreite an Objektiven beschwerten, sind mittlerweile einige Modelle von Leica, Panasonic und Sigma erhältlich. Dieser Artikel gibt einen Überblick der bereits erhältlichen Modelle und behandelt ihre Eigenschaften.

Breites Angebot an Festbrennweiten

Als Panasonic die Etablierung der L-Bajonett-Allianz verkündete, gab der Konzern gleichzeitig die Einführung des Lumix S Pro 50 mm F1,4 bekannt. Das lichtstarke Objektiv richtet sich an Fotografen und Filmer, die ästhetische Bilder mit einer geringen Schärfentiefe produzieren möchten. Dieses Objektiv ist bis dato die einzige Festbrennweite, die Panasonic selbst für das L-Bajonett produziert. Anders sieht es bei Sigma aus. Der japanische Konzern hat seine L-Bajonett-Palette kontinuierlich erweitert. Ganze elf Objektive decken sämtliche gängigen Brennweiten von 14 bis 135 mm ab. Die Sigma-Optiken erhalten durchgehend gute Bewertungen und sind im mittleren Preissegment anzusiedeln. Wer noch etwas mehr Geld ausgeben möchte, kann auf eine Leica-Optik zurückgreifen. Der deutsche Konzern hat zwar nicht ganz so viele Brennweiten im Angebot, dafür ist die Bild- und Verarbeitungsqualität dieser Objektive noch einmal einen Tick besser. Das macht sich allerdings auch im Preis bemerkbar. Das Leica Summilux-SL 1:1,4/50 mm ASPH ist derzeit für einen Preis von knapp 5000 Euro erhältlich. Dafür garantiert das Objektiv eine kaum mehr zu steigernde Bildqualität und eine Leica-typische hochwertige Materialqualität. Mit dieser Optik richtet sich Leica an Fotografen und Filmer im professionellen Bereich. Von Leica sind bislang fünf L-Mount-Festbrennweiten erhältlich, die Brennweitenspanne erstreckt sich dabei von 35 bis 90 mm.

Panasonic bietet mehrere Zoomobjektive

Während der japanische Hersteller bei den Festbrennweiten mit Alternativen geizt, ist man bei den L-Mount-Zoomobjektiven wesentlich breiter aufgestellt. Das Lumix S 20–60 mm F3,5-5,6 deckt die weiten Brennweiten ab, während das Lumix S Pro 70–200 mm F2.8 O.I.S und das Panasonic Lumix S Pro 70–200 mm F4 O.I.S. die engeren Brennweitenbereiche abdeckt. Diese Objektive eignen sich insbesondere für Natur- oder Sportfotografen. Mit 200 Millimetern gelingt es Sportfotografen, beispielsweise bei einem Fußballspiel auch weit entfernte Akteure ins Bild zu rücken. Die Nachfrage für professionelle Sportfotos ist nach wie vor ungebrochen, denn zahlreiche Sportnachrichtenseiten müssen mit Bildmaterial bestückt werden. Denn Wettanbieter mit Bundesliga Quoten für Online Wetten, andere Sportnachrichtenseiten und diverse spezifische Sportstatistikseiten konkurrieren um Klicks im Netz. Hochwertige Fotos auf diesen Seiten sind definitiv eine Möglichkeit, die Zahl der Nutzer zu erhöhen

Auch Naturfotografen sind bei ihrer Arbeit auf Objektive mit hohen Brennweiten angewiesen. Das gilt insbesondere für Tierfotografen. Denn das Ziel eines verantwortungsvollen Fotografen ist es, die Tiere in freier Wildbahn so wenig wie möglich zu stören. Um trotzdem beeindruckende Tierfotos zu produzieren, ist es nötig, mit einem Objektiv mit hoher Brennweite so nahe wie möglich an diese heranzuzoomen.

Die Panasonic-Linsen rangieren dabei im mittleren Preissegment. Sie sind nicht ganz so teuer wie die Objektive von Leica, allerdings sind sie im Preis ein wenig höher anzusiedeln als die Modelle von Sigma. Denn auch bei den Zoomobjektiven gilt, dass Leica sowohl in Bezug auf die Qualität als auch auf den Preis wieder die Spitzenposition innehat. Ganze 5500 Euro werden für das APO-Vario-Elmarit-SL 1:2,8–4 / 90–280 mm fällig. Dafür erhält der Nutzer ein für ein Zoomobjektiv geradezu unglaublich lichtstarkes Objektiv. Auch hier richtet sich Leica wieder vorrangig an professionelle Nutzer.

Die Qual der Wahl

Es bleibt abzuwarten, wie viele andere Objektivhersteller sich noch am Industriestandard von Leica beteiligten und ebenfalls L-Mount-Objektive auf den Markt werfen. Bei den bisherigen drei Anbietern lässt sich festhalten, dass keines der Objektive in Bezug auf Verarbeitung und Bildqualität stark abfällt. Die Unterschiede machen sich maximal in kleinen Details bemerkbar. Als Nutzer muss man sich die Frage stellen, ob man bereit ist, einige tausend Euro mehr hinzublättern um beispielsweise eine Leica-Optik zu erwerben.

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